Russland Weltreise mit ersten Hindernissen

Nach unserem Flug von Warschau nach St. Petersburg hatten wir gleich zwei sehr interessante Erlebnisse. Das erste Erlebnis war die Passkontrolle am Flughafen, die zum Zeitpunkt unserer Ankunft relativ voll war. Aber kein Problem, wir haben ja viel Zeit. Also an eine Schlange angestellt und brav eine längere Zeit gewartet bis wir endlich vorne in der Schlange waren. Just genau in diesem Moment kam eine russische Dame und sagte uns, dass unsere Schlange ab sofort geschlossen ist und wir uns in einer anderen Schlange wieder hinten anstellen dürfen. Herzlich willkommen in Russland.

Also wieder hinten angestellt, wieder eine sehr lange Zeit in der Schlange gewartet und dann endlich durch die Passkontrolle. Insgesamt haben wir ca 1 Stunde für diese Pozedur gebraucht. Wir möchten uns an dieser Stelle hier trotzdem nicht beschweren. Einen anderen Fluggast, der in der ersten Schlange direkt hinter uns stand, hat es noch schlechter erwischt. Bei ihm wurde auch die zweite Schlange, in der sich angestellt hatte, vor seiner Nase geschlossen und er durfte sich ein drittes Mal anstellen. Wir haben also Glück gehabt!

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Transfer in die Stadt – Abenteuerreise

Die Beschilderung in Sankt Petersburg ist vorbildlich. Alle wichtigen Verkehrslinien und Schilder sind in Russisch sowie auch in Englisch geschrieben und so war die Orientierung für uns sehr einfach. Wir haben sofort den Bus gefunden, der uns zur Metro bringen sollte. Wir wussten, dass man diesen Bus nur bar bezahlen kann, aber das war aufgrund der 6500 Rubel – die wir von meiner Mutter mitbekommen hatten – kein Problem (dachten wir zu diesem Zeitpunkt und verzichteten darauf hin auf das Wechseln von weiterem Geld).

Direkt nachdem der Bus losgefahren ist, kam die nur russischsprechende Fahrkartenverkäuferin. Unser Geld, konnte sie allerdings nicht annehmen. Es muss vor einigen Jahren in Russland eine Währungsreform gegeben haben. Die von uns mitgebrachten Rubel waren absolut wertlos und man deutete uns an, dass wir sie getrost verbrennen können. Also war unsere Situation: wir saßen in einem russischen Bus mit nur russisch sprechenden Fahrgästen ohne Fahrkarte, ohne Bargeld und ohne Möglichkeit mit EC oder Kreditkarte zu bezahlen.

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Russen sind sehr nett.

Mit Händen und Gesten und den leichten Russischkenntnissen von Renata versuchten wir nun eine Lösung zu finden. Nicht zu bezahlen, signalisierte uns die Fahrkartenverkäuferin, ist keine Lösung. 🙂 Nach einigen Minuten hat ein anderer fremder russischer Fahrgast sich bereit erklärt, 2 Euro gegen Rubel zu tauschen. Mit diesem Geld konnten wir uns dann die Fahrkarte leisten. Ebenso versuchten dann die vielen russischen Fahrgäste um uns herum uns auch noch zu helfen, damit wir im Anschluss die richtige Metro zu unserer Wohnung finden. Sie klärten uns auch auf, dass uns für die Metro Karte noch etwas Geld fehlt. Ein weiterer Fahrgast hat uns dann sogar angeboten, uns das fehlende Geld zu schenken. Dies haben wir dann aber abgelehnt, da wir sowieso an der Metro Geld tauschen mussten. Aber super nett! Dies war übrigens in Sankt Petersburg und auch später in Moskau nicht die Einzige sehr positive Erfahrung mit der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Russen.

Erste Unterkunft in Russland

Wir hatten uns im Vorfeld für Sankt Petersburg eine Unterkunft über Airbnb gebucht. Für 21 € pro Nacht inklusive Frühstück, WLAN im Zentrum der Stadt direkt hinter der Peter und Paul Festung. Das Zimmer war sehr schön und geschmackvoll eingerichtet und unsere Gastgeber super nett. Wasser, Bananen und Joghurts waren für uns vorbereitet. Wir konnten die Küche und die Waschmaschine mitbenutzen, die Wohnung war absolut sauber und auch der mit in der Wohnung lebende Terrier Hund und die temporär anwesende Katze waren überhaupt kein Problem. Wir würden jederzeit wieder diese Wohnung buchen.

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Zentrale Lage und erste Entdeckungen in Sankt Petersburg

Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter und bis auf einige kleine Regenschauer fast ausschließlich Sonnenschein und bis zu 26 Grad. Durch die zentrale Lage unserer Wohnung haben wir dann das komplette Zentrum und die meisten Sehenswürdigkeiten zu Fuß erkundet. Wobei wir allerdings auch sagen müssen, dass unsere Tagestouren jeweils zwischen 6 und 8 Stunden lang waren. Gute Schuhe sind hier jedem Reisenden absolut zu empfehlen.

Alle Sehenswürdigkeiten von Sankt Petersburg hier aufzuzählen wäre schlichtweg zu viel. Sankt Petersburg ist eine unheimlich schöne Stadt mit wahnsinnig vielen alten Gebäuden aus verschiedenen Zeitepochen und einer faszinierenden Geschichte. In Sankt Petersburg findet man über 2400 Gebäude, die den Schutz des UNESCO Weltkulturerbe haben. Eine solche Ansammlung findet man ansonsten nur in Venedig. So war es auch nicht verwunderlich, dass uns fast jeden Tag das eine oder andere Gebäude, Platz oder Aussicht einfach fasziniert und umgehauen hat. Selbst die Metro Stationen in Sankt Petersburg waren so schön, dass wir immer wieder staunend dastanden.

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Unsere Highlights in Sankt Petersburg

Fragt man jetzt nach den Highlights, würde ich sagen die Isaaks-Kathedrale (wo bis zu 14.000 Leute bei einer Predigt gleichzeitig hineinpassen), die Peter und Paul Festung (der Start und Gründungspunkt von Sankt Petersburg und gerade Abends immer wieder ein Blickfang) und der Platz sowie das Gebäude rund um die Hermitage – ein gigantisches Museum. Aber auch viele andere kleinere und größere Kirchen, Plätze, komplette Straßen bzw. Gebäude haben uns begeistert. Überall gab es etwas wunderschönes für das Auge zum Entdecken.

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Ausflug nach Peterhof

Peterhof ist der Sommerpalast des Zaren und bekannt für seine vielen Fontänen in Gold. Nachdem wir von vielen Seiten gehört haben, dass in der Hauptsaison der Palast völlig überfüllt ist und man sich nur mit Unmengen von Menschen durch die Räume schiebt, haben wir uns dazu entschlossen, nur den Garten von Peterhof mit den Fontänen zu betrachten. Bei strahlendem Sonnenschein haben wir hier einen wunderschönen Tag verbracht in einer herrlichen Gartenanlage am Schloss. Die Fontänen, die alle komplett ohne Pumpe durch eine pfiffige Konstruktion aus der Zarenzeit funktionieren sollen, sind wirklich sehr verspielt und absolut sehenswert. Manchmal spritzt es auch da, wo man es nicht erwartet 🙂 und man hat Spaß mit dem Wasser.

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Spektakel der Brückenöffnung

Als besonderes Highlight wurde von unseren Vermietern uns noch empfohlen, die feierliche Brückenöffnung in der Nacht um 1 Uhr mitzuerleben. Die Stadt Sankt Petersburg hat in der Mitte mehrere Inseln und die Hauptbrücken werden nachts für die Schifffahrt geöffnet. In dieser Zeit ist es auch nicht mehr möglich, die Inseln mit dem Auto oder Bus zu erreichen. Auch die Metro fährt in Sankt Petersburg nur bis 1:00 Uhr – bis auf eine Linie, die von eins bis 2:30 Uhr die Insel mit dem Festland verbindet. Nach 2:30 Uhr gibt es keine Möglichkeit mehr auf die Inseln zu kommen.

Wir haben das Öffnen der Brücken direkt am Ufer der Hermitage verfolgt. Das Öffnen wird zelebriert und gefühlt über 100 kleine Ausflugs und Sightseeing Boote füllen den Fluss (haben nicht gezählt – könnten auch mehr sein). Am Ufer stehen tausende Schaulustige und Straßenmusiker. Dann wird klassische Musik über Lautsprecher eingespielt und es gehen nacheinander die Zugbrücken von Sankt Petersburg auf. Ein nettes Spektakel mit schönen Bildern und Aussichten gerade auch durch die nachts beleuchteten Sehenswürdigkeiten und Kathedralen.

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Preise in Russland

Derzeit ist durch die Wirtschaftskrise in Russland der Rubel für uns Europäer sehr günstig. Wir haben derzeit ein Kurs von 1:74,5. Durch den günstigen Rubel ist das Essen und die Getränke für uns sehr sehr preiswert. Wir haben in Sankt Petersburg für Essen im Schnitt nur ca. zehn Euro ausgegeben pro Tag. Metro mit 0,50 € war ebenfalls extrem günstig. Das teuerste waren die Eintrittsgelder für Peterhof und Isaakskathedrale. Wir werden hier auf der Webseite nach unserem Russland Besuch mal eine genaue Aufstellung aller unserer Kosten – inkl. Tickets für die transibirische Eisenbahn etc – veröffentlichen.

Fazit Sankt Petersburg

Eine Stadt, die jeder wirklich mal gesehen haben sollte. Wir haben noch nie eine Stadt mit so vielen alten und wunderschönen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten auf so kleiner Fläche gesehen. Durch die derzeitigen Preise ist ein Besuch gerade für uns auch sehr günstig. Wir waren 4 volle Tage in Sankt Petersburg und haben sogar auf den Besuch des Katharinenpalast mit dem Bernsteinzimmer, welches auch noch mal ein kompletter Tagesausflug wäre, verzichtet. Wir sind der Meinung, wenn man die Stadt besucht, sollte man mindestens vier Tage auf alle Fälle einplanen.