Urlaub von der Weltreise

Eine Weltreise kann durchaus anstrengend sein und hin und wieder braucht man auch etwas Zeit, um die vielen Eindrücke und Erlebnisse zu verarbeiten. Aus diesem Grund hatten wir eine Woche Thailand am Strand von Hua Hin eingeplant und auch im Vorfeld schon gebucht. Ebenso wollten wir uns auch mit Frank, Nok und Dona treffen, welche in Rawei / Phuket wohnen und für uns etxra nach Hua Hin kommen wollten.

Thailand generell ist ein tolles Land, welches wir schon 3x besucht hatten inklusive einer Rundreise mit Rucksäcken. Daher hielt sich unsere Neugier und unsere Motivation – viel herumzureisen – in Grenzen und wir wussten, was uns erwartet. Wir lieben beide an Thailand das Essen, die Lebensart und Freundlichkeit der Thais, die Massagen und natürlich den Strand und die Natur.

Thailand ist unserer Meinung nach immer eine Reise wert und man kann hier ausgezeichnet und preiswert Urlaub machen und entspannen.

Unsere Planung war, mit dem Zug nach Hua Hin zu fahren. Dazu wollten wir mit einem lokalem Bummelzug zum Hauptbahnhof und dann weiter mit den Fernzug nach Hua Hin. Der lokale Zug war direkt vor dem Flughafen und kostete auch nur wenige Cent (für Thailänder sogar kostenlos). Der Zug war aber extrem langsam und wurde aus für uns unerklärlichen Gründen auch immer langsamer bzw stand irgendwann einfach mitten in der Stadt. Wir sind daraufhin einfach mitten auf den Gleisen nach 2 Stunden ausgestiegen und haben uns ein Taxi gesucht. Erst später haben wir erfahren, dass der Grund für den Stillstand der Tod des Königs von Thailand gewesen ist. Doch hiervon später mehr…

Nachdem auch die Straßen in Bangkok sehr voll und verstopft waren und wir nach unserer langen Anreise von Ulan Bator über Peking und Kuala Lumpur nach Bangkok einfach keine Lust mehr auf stundenlange Zugfahrten hatten (Bangkok – Hua Hin wären ca 4-5 Stunden Zug gewesen), haben wir unserer Taxifahrer gefragt, was es kostet, wenn er uns die 250km nach Hua Hin direkt fährt. Auf 48 Euro haben wir uns dann geeinigt und waren 2,5 Stunden später entspannt in Hua Hin.

Unterkunft über Airbnb

Wir hatten uns im Vorfeld über Airbnb nach einem Appartment umgesehen. Da wir unseren Aufenthalt in Thailand eher als Urlaub angesehen haben, hatten wir uns bewusst für „etwas mehr“ Luxus entschieden. Wobei wir trotzdem natürlich innerhalb unseres Budgets bleiben wollten. Unsere Kriterien waren: Pool, eigenes Appartment und möglichst 2 Zimmer – nicht so wichtig war für uns hier die Lage der Wohnung, da wir wussten, dass es kein Problem ist preiswert einen Roller zu mieten und damit mobil zu sein.

Über Airbnb haben wir dann ein für uns perfektes Angebot gefunden. Für 14 Euro pro Tag mit einem gigantischen Pool. Die Zimmer waren klein, aber sehr liebevoll und schön eingerichtet. Der Balkon war nicht ganz so einladend, aber dafür war der Pool direkt vor der Tür und riesengroß. Da die komplette Appartment-Anlage sehr neu war, standen sehr viele Wohnungen leer. Die wenigen verkauften Appartments waren wohl überwiegend an Thailänder aus Bangkok verkauft (Hua Hin ist ein Haupturlaubsziel der Thailänder, die Sommerresidenz des thailändischen Königs und demnach kommen viele Thais am Wochenende nach Hua Hin aus Bangkok).

So kam es, dass wir den gesamten Pool  fast die ganze Zeit für uns ganz alleine hatten – ein Traum 🙂

Der thailändische König Bhumibol Adulyadej ist tot

Am nächsten Tag haben wir uns dann mit Frank, seiner Frau Nok und der 1-jährigen Dona getroffen, zusammen gefrühstückt und in unserem Pool geschwommen. Frank hat uns dann auch vom Tod des Königs berichtet und der thailändischen Trauer. So gibt es eine 30 tägige Staatstrauer, wobei alle TV Sender nur noch einen einzigen Kanal zeigen mit Berichten über den König. Ebenso sind alle Konzerte und Aufführungen für 30 Tage abgesagt. Mehrere Tage gab es gar keinen Alkohol zu kaufen, 3 Tage waren alle Bars komplett geschlossen – danach dürfen die Bars 30 Tage nur bis 24 Uhr geöffent haben. Alle Angestellte müssen für dieser Zeit schwarz oder weiß tragen (Angestellte des Staates sogar ein volles Jahr lang). Überall gibt es kleine Altare, Trauermärsche, Kerzen und Aktionen wegen dem Tod des Königs. Sogar ein Massagesalon bietet jeden Tag von 9-15 Uhr kostenlose Fußmassagen als Geschenk wegen dem Tod des Königs an. Alle Bilder vom König wurden geändert (schwarzer Hintergrund), Überall wie z.B. in jedem Supermarkt, Hotel, Mall etc sind Bilder des Königs aufgestellt – sogar die Geldautomaten haben ein Trauerbild des Königs als Titelbild. Wirklich eine interessante Erfahrung, die wir hier in Thailand live erleben durften.

Der thailändische König war das längste amtierende Staatsoberhaupt der Welt und bei der Bevölkerung extrem beliebt. Sein Bruder und eigentlicher Thronfolger ist da bei weitem nicht so beliebt und auch wegen seinem exzessiven Lebensstil etwas in der Kritik. Wie wir mitbekommen haben, möchte er aber wohl selbst nicht das Amt des Königs übernehmen. Wir sind gespannt, wie es hier weiter geht.

Hier und im Umfeld wurden – laut Aussage von Frank – auch einige Sicherheitskontrollen erhöht. Die thailändische Regierung war sich nicht ganz sicher, wie das Volk auf den Tod des Königs reagieren würde. Aber soweit wir es mitbekommen haben, war alles absolut friedlich und das Leben geht hier (nun nach über 2 Wochen) schon wieder ganz normal weiter.

Hua Hin und Umgebung

Die erste Woche in Hua Hin haben wir viel mit Frank, Nok und Dona verbracht. Wir waren gemeinsam bei Tempeln (teilweise mit hunderten Affen), auf Märkten, in typischen Thairestaurants und auch in der Stadt. Ebenso habn wir auch viel Zeit am und im Pool bei unserer Anlage verbracht.

Da Hua Hin ein wirklich entspannter Ort ist, haben wir dann auch schnell entschieden, trotz Regenzeit noch 10 Tage länger zu bleiben. Leider war dies in unserem ersten Appartment nicht mehr möglich. Aber wir haben dann wieder über Airbnb eine tolle moderne Alternative mit 2 kleineren Pools mitten in der Stadt gefunden (19 Euro / Tag).

Hua Hin hat einen wirklich schönen Sandstrand mit extrem feinen weißen Sand. Am Strand hat man die typischen „Strandverkäufer“ und auch einige Pferde, mit denen man für wenig Geld einen Ritt über den Strand machen kann. Da die Pferdevermietung nur am Hauptzugang des Strandes waren, fanden wir es auch gar nicht störend.

Der Strand war ansonsten sehr sauber – wobei das Wasser durch die derzeitige Regenzeit sehr aufgewühlt und nicht „kristallklar“ war. Ansonsten gibt es etliche Bars, Restaurants, Massagesalons und typische Touristenverkaufsstände. Man vermisst hier wirklich nichts – trotzdem ist es wesentlich entspannter und auch etwas ruhiger als zum Beispiel auf Phuket.

Ansonsten gibt es hier weiterhin einige Tempelanlagen, einen Nachtmarkt, viele Straßenküchen und einige Nationalparks in der Nähe (welche wir uns auch mit dem Roller angeguckt haben).

Folgende Ausflüge und Besichtigungen haben wir gemacht:

  • Strand von Cha Am – netter Strand mit vielen Bars und Restaurants direkt am Strand
  • Span Son Beach – netter Strand, aber nichts besonderes
  • Rajabhakti Park – Stauen der 7 großen Königen Thailands – sehenswert
  • Khao nang Panthural Forest Park – sehr schöne aber anstrengende Wanderung in kleinem Gebirge bei Cha Am
  • Khao Sam Roi Yot National Park – Höhle (Cave Phraya Nakom) und anstrengende Wanderung mit tollen Motiven und Aussichten
    Tipp hier: Auf die Bootsfahrt verzichten! Man spart sich dadurch nicht viele Höhenmeter und verpasst tolle Aussichten.
  • Wat Khao Takiap – Tempel auf einem Hügel direkt am Meer mit tausenden Affen bei Hua Hin
  • Pran Buri National Forest Park – kleiner Spaziergang durch Mongoven Wälder und schöner Strand

Lebensart – Leben und Leben lassen

Wir haben uns schon häufiger gefragt, warum wir das Leben in Thailand so angenehm empfinden. Wobei wir aber auch beide sagen, dass wir dauerhaft nicht hier leben möchten. Aber immer mal wieder so 2-3 Monate sind hier wirklich gut auszuhalten 🙂

Wir sind  keine Strandjunkies. Wir lieben da eher die Natur und die Berge – trotzdem hat Thailand eine große Anziehung auf uns – Warum?

Wahrscheinlich ist es der Mix aus Wetter (meistens warm ca 30 Grad, wobei die Luftfeuchtigkeit hier auch extrem hoch ist), gutem und günstigen Essen, günstige Lebenskosten (Miete, Wohnung etc) und der besonderen Lebensart der Thais.

Die Thais sind generell sehr entspannt und agieren sehr stark im hier und jetzt. Sie genießen den Augenblick und denken weniger an morgen (und schon gar nicht an übermorgen). Sie sind zwar egoistisch, und natürlich auf ihren Vorteil bedacht (und wenn Sie eine Möglichkeit sehen, einen Ausländer auszunehmen, dann machen sie das auch), aber respektieren das Leben und die Eigenarten der Anderen. Vieles funktioniert hier nach dem Motto „Leben und Leben lassen“. Vielleicht kommt dies auch etwas durch die überwiegend budhistische Erziehung – wo jedes Individium mit allen seinen Fehlern akzeptiert und toleriert wird.

So werden zum Beispiel völlig selbstverständlich Ladyboys (Frauen in Männerkörper – Transsexuelle) in der Gesellschaft integriert und überall akzeptiert. Jeder darf Leben nach seiner eigenen individuellen Auffassung, ohne dass „die Gesellschaft“ ihn direkt oder indirekt zu irgendetwas drängt oder nötig. Das macht das Leben „untereinander“ sehr entspannt und dadurch entsteht eine sehr angenehme Atmosphäre, die wir bisher nur im Swingerclub erlebt hatten.

Das „gegenseitig aufeinander achten“ kann man in Thailand auch gut auf der Strasse erleben. Wir sind hier nun viel mit dem Motorroller unterwegs gewesen. Der Verkehr ist für westliche Verhältnisse absolut „chaotisch“. Linksverkehr, wenig Verkehrszeichen und Regeln (und wenn, dann werden diese selten beachtet) und extrem viele verschiedene Verkehrsteilnehmer auf der Straße. Doch irgendwie funktioniert es. Jeder fährt und achtet etwas auf die Eigenarten der Anderen. So werden aus 2 offiziellen Fahrspuren auch mal genutzte 4 (einfach kurzfristig ein bischen weniger Platz für jeden), aber es funktioniert. Wir haben hier so gut wie keine Unfälle gesehen oder erlebt. Wenn Unfälle pasieren, sollen hier oft Touristen beteiligt sein. Diese kennen das Verkehrsprinzip „gegenseitig achten“ nicht so.

Essen in Thailand

Wir lieben das thailändische Essen. Es ist sehr abwechslungsreich und läßt kaum Wünsche offen. Ebenso kann man sich in Thailand problemlos „auf der Straße“ ernähren. Überall gibt es kleine Strassenküchen, Küchenwagen, provisorische Restaurants auf Straßenkreuzungen und umgebaute Roller mit Küche, Barbecue, Grill und Suppenverkauf. Das Essen hier ist wirklich sehr lecker und extrem günstig (ab 1 Euro pro Mahlzeit). Für Thais ist das Essen auf der Straße völlig normal und wird auch von den Einheimischen reichlich genutzt.

Wir agieren hier nach dem Motto: „nicht in touristischen Ecken essen“ (meistens teurer und es hat NIE richtig gut geschmeckt) und „wo essen die einheimischen Thais?“ (hier wurden wir noch nie enttäuscht). Oft sind es ganz kleine unscheinbare und meist recht einfache Restaurant oder Essenverkaufstände. Aber die Preise und auch der Geschmack des Essens hier ist teils unschlagbar.

Deutsche Sauberkeitsstandard oder Toilettenverordnung hat man hier natürlich nicht. Da muss man dann in andere Restaurants gehen (die hat man aber in Hua Hin auch reichlich) mit ca 6-15 Euro pro Essen. Wobei wir aber anmerken müssen, dass wir trotz Sprachproblemen (wir sprechen kein Wort Thai) und selbst ohne englische Speisekarte bisher fast immer hervorragend gegessen haben und auch keine Magenprobleme haben. Selbst Salate (Papayasalat) und Wasser an der Straßenküche haben wir problemlos getrunken.

Eine andere von uns oft benutzte Variante ist das Essen auf den Märkten. Hier bekommt man günstig Obst und Gemüse (unsere Favoriten waren Gelbe Mangos, Drachenfrucht, Wassermelone, Pomelo) und auch Kleinigkeiten zu essen. Wir haben hier extrem leckere frittierte Reis-Gemüse Bratlinge, gebratene Nudeln mit Hühnchen und auch Reisbällchen zu unschlagbar günstige Preisen gegessen (sehr lecker alles). Das Highlight aber am Markt war unser Crepes mit Schokolade und Banane. Ein knuspriger Teig liebevoll zubereitet und extrem lecker für 0,54 € pro Crepes… Wir waren sehr oft da 🙂

Krankheit, Wetter und Weiterfahrt

Das Einzige negative für uns in Hua Hin war etwas unsere Gesundheit. Renata hatte gleich in der ersten Woche einen kleinen Unfall (Sturz im Schwimbad) und hat sich sehr stark den Hintern und den unteren Rücken geprellt.

Thomas hat es in der zweiten Woche dann erwischt. Zuerst hat er sich bei der Gymnastik einen Hexenschuss geholt und nach einer Woche hatte er 2 Tage Fieber / Erkältung (wahrscheinlich durch den permantenen Wechsel Klimaanlage / Warm).

Generell muss man sagen, dass wir wenig „Sonnentage“ in Hua Hin hatten. Meistens war es bedeckt, was aber sehr angenehm war. Bedeckt bedeutet hier 30-32 Grad 🙂 Wenn die Sonne dann mal rauskommt, wird es unerträglich heiß und man hält nur sehr kurze Zeit in der Sonne aus.

Da wir in der Regenzeit hier waren, hatten wir auch fast täglich teils extrem starke Regenfälle und Gewitter. Meistens sind diese aber nur 1/2-2 Stunden lang, der Regen ist warm und auch die Luft kühlt sich nicht stark ab. Es ist eher „erfrischend“ 🙂 Allerdings sind die Wassermassen und Stärke des Regens wirklich sehens- und erlebenswert.

Für uns geht es am 01.11.2016 weiter nach Laos. Wir haben direkt in Hua Hin einen Bus nach Bangkok gebucht für 159 Baht / Person (ca. 4,13 €) und dann am gleichen Tag von Bangkok nach Pakse (Laos) für 900 Baht / Person (ca 23,38 €).

Fazit Hua Hin Thailand

Hua Hin ist entspannt.Man kann hier wirklich gut eine Weile aushalten. Es hat geringe Lebenshaltungskosten (Unterkunft, Essen) und man findet ein reichhaltiges Angebot an fast Allem. Günstige und sehr interessante Märkte, touristische Nachtmärkte und Straßenstände, Bars, Restaurants, Massage und auch Diskotheken sind vorhanden. Der Strand ist schön, aber nicht überragend. Die Umgebung hat einige schöne Ecken und Ausflugsziele, welche bequem mit dem Roller zu erreichen sind.

Es ist nicht der „Traum-Urlaubs-Ort“ für uns – aber für Weltenbummler wie wir, ist Hua Hin ein wirklich entspannter und preiswerter Ort um ein wenig zur Ruhe zu kommen und zu entspannen.