Die berühmte Runde mit dem Motorrad – „The Loop“

Wenn man „The Loop“ bei google sucht, kommt man sofort auf die Region Thakhek in der Mitte von Laos. Gemeint ist damit eine 3-4 tägige Motorrad Tour durch das Karstgebirge und entlang eines wunderschönen Stausees. Viele Asien Reisende haben diesen Loop als das absolute Highlight ihrer Zeit in Asien beschrieben. Grund genug für uns, diese Tour mit dem Motorroller auch zu machen und einzutauchen in das laotische Landleben, die Karstgebirge und die Höhlen. Die Anreise erfolgte von uns mit dem Bus (12,10 € pro Person) aus Don Det nach Thakhek, den Startpunkt von „the Loop“. Thakhek selbst ist eine Kleinstadt mit sehr angenehmen und lebhaften Leben auf der Straße und im Zentrum. So finden sich einige Bars und auch Karaoke Clubs in der City, oft hört man Musik aus den unterschiedlichen Läden und auch viele Straßenstände mit reichhaltigen Angebot sind vorhanden. Besonders schön fanden wir das Leben auf dem Zentrumsplatz. Viele kleine Straßenküchen mit Bestuhlung luden hier zum Verweilen ein und es machte Spaß, einfach zu sitzen und den Laoten etwas zuzugucken. Ansonsten liegt die Stadt direkt am Mekong. Der Fluss ist auch gleichzeitig die Grenze zu Thailand und Abends sieht man am Ufer in einer der vielen Bars am Flussufer auf die Lichter in Thailand. Romantisch und schön.

 

The Loop – der Start

Die Roller sind in Thakhek etwas teurer als in Pakse. Wir haben für einen Halbautomatik Honda Roller mit 125 ccm 8,80 pro Tag zahlen müssen. Wobei der Roller allerdings auch in einem besserem Zustand war, als die Roller in Pakse. Wir haben den Roller bei Wang Wang Rental ausgleihen und waren hier sehr zufrieden. Der andere Verleiher (es gibt nur 2) – Mad Monkey – war fast doppelt so teuer und die Bewertungen bei Trip Advisor waren nicht besser.

Unser Roller war klasse und hat sehr viel Spaß gemacht. Die Leistung war ausreichend und auch die Abwicklung war absolut zu empfehlen bei Wang Wang. Auch andere Backpacker, die wir kennengelernt hatten und die eine Panne unterwegs hatten, hatten mit der Abwicklung keine Probleme und alles wurde unbürokratisch und schnell gelöst.

Höhlen, Wasserfälle und Gebirge

Die Tour „the loop“ zeichnet sich durch die schöne Natur und unzählige Höhlen aus, die man auf der Tour besichtigen kann. Direkt hinter Thakhek startet dann auch das Karstgebirge mit atemberaubender Schönheit und Landschaft. Unser erster Stopp war eine Höhle – the Buddha Cave oder Tham Pa Fa. Eine Höhle, die erste 2004 entdeckt wurde und in der über 170 Buddha Figuren teils aus Kupfer und teils aus puren Gold stehen. Unsere Meinung dazu: Nett – aber nicht mehr. Die Höhle ist sehr klein und es gibt nicht viel zu sehen. Die Buddha Figuren haben fast alle einen Aufkleber drauf und irgendwie hat es für uns wie eine Touristenfalle mit Preisschildern ausgesehen. Und dafür war der Eintritt zu hoch und auch die Anfahrt auf extrem schlechter Straße zu mühselig.

Dann ging es weiter zur Cave Xieng Liab (sehr schön, kein Eintritt und ein wirklich schöner Altar mitten in der Höhle) und dann zu Thafalong Bucht, einer Badebucht mit recht klarem Wasser direkt an einem See. Auf das Baden haben wir aber hier trotzdem verzichtet….

Klettern

Ein wirklicher schöner Stopp während der Rundreise war der Halt beim „Green Climbing House“. Eine tolle und sehr große Anlage für Kletterer mit Bungalows und Zelten in verschiedenen Preisklassen. Die Atmosphäre hier war angenehm und entspannt und wir konnten uns super vorstellen, hier auch eine längere Zeit zu bleiben. Direkt hinter dem Restaurant / Cafe ist übrigens auch eine sehr nette Höhle und Bademöglichkeit. Leider hatten wir aber keine Badesachen dabei. Man soll aber mit Badesachen komplett durch die Höhle im Wasser durchgehen können 🙂 …. Schade – hätten wir gerne erlebt und gemacht – sah sehr gut aus.

Cave Tham Aen – keine Empfehlung

Unser letzter Stop war die Höhle Cave Tham Aen. Eine wirklich große Höhle mit farbiger Beleuchtung der Stalaktiten. Leider ist die Höhle aber mit Beton Wegen und Geländern so dermaßen verbaut, dass sie nicht mehr wirklich schön zu betrachten ist. Ebenso war die Bootsfahrt in der Höhle nicht mehr möglich, da die laotischen Bootsfahrer schon Feierabend gemacht haben. Selbstredend hat uns das natürlich keiner gesagt und wir mussten trotzdem den vollen Eintritt bezahlen… Also Tipp: Wenn man sich die Höhle angucken will, dann unbedingt rechtzeitig da sein (bis 14 Uhr). Danach lohnt sich der teure Eintritt und die Höhle nicht mehr zu besuchen.

 

Traum-Bungalow auf dem See

Weiter ging unsere Fahrt durch wunderschöne Landschaft auf ein Hochplateau und einen kürzlich angelegten und neu gefluteten Stausee. Der See ist noch so neu, dass die ganzen Bäume noch aus dem Wasser herausragen. Eine irgendwie unwirkliche Stimmung und ein faszinierendes Bild. Mitten in dem See auf einer kleinen Insel – und es gibt sehr viele davon auf dem Stausee – haben wir dann auch übernachtet im Ort Tha Lang. Mitten in einem kleinem romantischen Bungalow mit Hängematte und traumhaft schönen Ausblicken. Alleine der erste Tag hatte sich schon gelohnt – trotz der teils nicht ganz so interessanten Höhlen. Der zweite Tag ging dann weiter durch aber an dem Stausee entlang weiter hoch in ein Hochgebirge, welches morgens durch einen Nebenschauer langsam erwachte. Eine irgendwie gespenstig schönes Gefühl auf dem Roller durch die Gegend zu fahren und die Laoten durch den Nebel auf die Felder gehen zu sehen.

Cold Springs

Auf dem Hochplateau gibt es dann die „cold springs“ kalte Quellen. Hier kommt frisches Wasser aus dem Boden und es entstehen kleine absolut saubere Lagunen und Flüsse, die zum baden einladen. Die Quellen zu finden, war dann aber nicht so leicht und konnte nur durch unsere GPS Ortung erreicht werden. Wobei das letzte Stück auch zu Fuß zurück gelegt werden muss, da die Straße direkt durch einen relativ tiefen Fluss geht.

NaSanam Wasserfälle – mühsam aber lohnend

Danach ging es weiter durch herrliche Gebirge, über Flüsse und kleinere Ortschaften bis in die Region KoumKhan zu den NaSanam Wasserfällen. Alleine die Anfahrt mit dem Roller ist schon in Erlebnis. Man fährt ca 2 km durch den Wald und auch mitten durch 2 kleinere Flüsse mit dem Roller hindurch (J). Dort gibt es dann einen bewachten Parkplatz und es geht zu Fuß weiter. Mitten durch den Urwald über Stock, Stein, Fluss, Wasser und Wurzeln. Teils steil nach oben (teils mit Seil) und wirklich abenteuerlichen und schmalen Wegen ca 3 km bis zu den Wasserfällen. Wirklich anstrengend und schweißtreibend – aber lohnend. Ein wirklich schöner kleiner Wasserfall mit einem sehr hohen Wasserfall im Rücken.

Highlight von „the loop“ – Konglor Cave

Danach geht es weiter zu dem Highlight von „the loop“ – die Konglor Cave (Höhle), dessen Besuch bei uns am nächsten Morgen auf dem Programm stand. Direkt vor der Höhle gibt es eine kleine Ortschaft mit reichlich Übernachtungsmöglichkeiten. Wir haben uns hier für einen schönen Bungalow entschieden für 6,60 € pro Nacht. Wie in Laos üblich aber natürlich inklusive der vielen Tiergeräusche am Morgen J.

Die Konglor Cave ist genial und auf jedem Fall ein Besuch wert. Absolut malerisch gelegen mit einem kleinen See vor einem Gebirge liegt der Höhleneingang. Hier steigt man mit einem Guide in ein Boot (nachdem man Wertsachen und Schuhe abgegeben hat sowie eine Taschenlampe bekommen hat) und fährt in das dunkle schwarze Nichts. Die Höhle selbst ist ca 7,5 km lang und im inneren ist es Stockdunkel. Nur der kleine Leuchtkegel der Taschenlampe erhellt hier und da einen kleinen Punkt. An manchen Stellen ist die Höhle bis zu 100 Meter hoch und an anderen wieder flach und eng…

Irgendwo in der Mitte steigt man dann aus und geht über einen kleinen Sandstrand zu Fuß ein Stück weiter. Vorbei ein beeindruckenden Stalaktiten und in einer gespenstig dunklen aber faszinierenden Stimmung und Umgebung. Dann geht es weiter mit dem Boot (der Fahrer ist in der Zwischenzeit außen rum weitergefahren) zum anderen Ausgang aus der Höhle auf der anderen Seite des Gebirges. Die gesamte Bootsfahrt dauert geschätzte 30min in absoluter Dunkelheit und durchaus mit ordentlicher Geschwindigkeit im Boot. Wirklich ein einzigartiges Erlebnis.

Auf der anderen Seite des Gebirges gibt es dann eine Pause und die Möglichkeit der Erfrischung (Tipp: Geld mitnehmen – hatten wir natürlich nicht J) und danach geht es dann mit dem Boot wieder durch komplette Höhle zurück durch das Gebirge.

Rückfahrt

Da wir gehört hatten, dass die direkte Rückfahrt von der Höhle über die Straße Nr 13 sehr gefährlich (stark befahren mit vielen LKWs) und auch nicht besonders interessant sein soll, haben wir uns kurzfristig entschieden den gleichen schönen Weg der Hinfahrt auch wieder zurück zu fahren (sind ca 60 km mehr Strecke). Die Entscheidung war auch richtig – die Landschaft atemberaubend schön und wir waren fast die ganze Zeit alleine auf der Straße. Trotzdem sind es 240 km auf einem Motorroller – und entsprechend kaputt aber glücklich waren wir dann wieder zurück in Thakhek.

Fazit

The Loop ist wunderschön! Nicht jede Höhle ist einen Besuch wert, aber alleine die Landschaften und die Strecken sind genial. Die Runde ist gespickt mit kleineren und größeren Highlights und das Auge bekommt permanent neue faszinierende Aussichten präsentiert. Wir können „the loop“ nur empfehlen und die Strecke und Landschaft ist schöner und interessanter als die Strecke bei Pakse (wobei die Wasserfälle hier deutlich schöner sind).
Jedoch muss man auch sagen, dass „the loop“ nicht ungefährlich ist. Die Hauptstrecke ist zwar durchgehend asphaltiert, jedoch hat man immer wieder sehr tiefe Schlaglöcher mitten in der Straße. Teilweise sogar direkt in oder nach den Kurven. Übersieht man hier nur ein dieser extrem tiefen Schlaglöcher ist ein Sturz mit dem Motorrad fast unausweichlich. Also VORSICHT beim Fahren und immer aufmerksam bleiben.